Winterreisen 2020-2022
Drei szenische musikalisch-literarische Aufführungen des Ensemble Megaphon zum Thema Fremdheitserfahrung
»Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus«
Mit diesem Projekt möchten wir - durch die Kraft der Musik - Begegnungen und Dialoge zwischen deutscher und türkischer Kultur auf verschiedenen künstlerischen Ebenen anbahnen und weiterführen. Durch die musikalische und inhaltliche Gegenüberstellung von Schuberts Winterreise mit Liedern und Texten deutsch-türkischer Migrationsliteratur von 1960 bis heute eröffnen wir dem Publikum einen neuen Zugang zu diesen Themen. Die Melodik von Schubert verknüpfen wir mit anatolischer, persischer und zeitgenössischer Musik. Die Traurigkeit und Sehnsucht der „Winterreise“-Texte entdecken wir wieder in den Erfahrungen und Geschichten türkischer Migranten*innen in Deutschland, die ihre frühere Heimat verloren und die neue noch nicht gefunden haben. Die begleitenden künstlerischen Video-Projektionen greifen, teilweise abstrakt und collagenartig inspirierend, das Thema „starke Frauen“ auf.
Programm des Konzertes
- Kompositionen und Arrangement von Musik von F. Schubert und Folklore Lieder aus dem türkischen und persischen Kulturkreis
- Texte von Zehra Cirak und Araz Ören
- Eigene Kompositionen und Improvisation, die die Texte deutsch-türkischer Literatur vertonen
Mitwirkende
Ensemble Megaphon
- Lenka Zupkova - Violine, künstlerische Leitung
- Johannes Keller - Kontrabass
- Vlady Bystrov - Klarinette
- Sophia Körber - Gesang
- Tatjana Prelevic - Klavier
- Tayfun Bademsoy - Schauspiel
- Tosh Leykum - Videokunst
- Nastja Schkinder - Akkordeon
- Ehsan Ebrahimi - Santur
und Gastkünstler Hogir Göregen – Perkussion
Pressestimmen
AUSZUG AUS DER KRITIK HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG, JANUAR 2020
„Andere Spielarten - Mit dem Projekt „Winterreisen“ begibt sich das Ensemble Megaphon auf eine musikalisch-poetische Grenzüberschreitung
Denn die Musiker haben auch ihre eigenen Grenzen überschritten: Jeder musste sich im Stil der anderen versuchen und beweisen (...) offen sein für Fremdes und versuchen, sich in diese fremde Stilart zu integrieren, ohne dabei ihre eigene künstlerische Persönlichkeit und musikalische Herkunft aufzugeben. Damit unternahmen sie eine Art Selbstversuch der musikalischen Migration und Integration, was vielleicht der spannendste Aspekt dieses interessanten und hörenswerten Projekts ist."
Michael Meyer-Frerichs
AUSZUG AUS DER KRITIK NORDSEE-ZEITUNG, JANUAR 2020
„Arabische Oud trifft auf Klarinette und Geige - Das Ensemble Megaphon verbindet in der Pauluskirche Lieder von Franz Schubert mit orientalischen Klängen
Durch das Aufeinandertreffen musikalischer Traditionen symbolisiert das Ensemble Megaphon diese Dramatik in eindrücklicher Weise. Arabische Oud und türkische Trommeln treffen auf Klarinette und Geige und verbinden sich letztlich zu einer mitreißenden neuen Musik, die zum Symbol einer neuen Einheit wird und deren Faszination sich niemand in der Pauluskirche entziehen kann.“
Otto Oberstech
Kooperation
Bürgerschule Hannover, Kommunales Kino Hannover