Zwischen Klang und Stille
Nachholtermin Samstag 12.11.22 um 19.00 Uhr
Artothek Hannover, Voßstrasse 11a/Hinterhaus, 30161 Hannover
`Pay what you can´
„Diese echte Stille... ist Fundament allen Denkens, darauf wächst alles Schöpferische von Wert. Alles, was lebt und dauert, entsteht aus dem Schweigen. Wer diese Stille in sich trägt, kann den lauten Anforderungen von außen gelassen begegnen.“
Yehudi Menuhin
„Stille ringsumher –
in die Felsen eindringend
Zikadenstimme”
Matsuo Bashô
Japanischer Dichter (1644 - 1694)
Inhalt
Die Aufführung bewegt sich in den Grenzbereichen zwischen Klang und Stille mit dem Ziel, die Stille in der Musik zu empfinden, hören und wahrzunehmen. Es ist ein Wagnis und Versuch, die verschiedenen Facetten der Stille erfahrbar zu machen und die Stille als ästhetischen, kontemplativen, aber auch als politischen Ort zu erleben.
Die Kompositionen und Klänge oszillieren zwischen Musik und Stille, Klassik und Moderne, Geräusch und Melodie, Notation und Improvisation. Um die Sinneswahrnehmung zu erforschen und zu vertiefen, erklingen einige Stücke in einer Konzertdramaturgie zwei Mal: zuerst hört das Publikum mit offenen, später mit geschlossenen Augen. Um diese Erfahrung zu verstärken, tauchen wir den Raum – in einer Lichtregie – in ein weiches gedämmtes Licht. Die Musiker*innen sind zwischen dem Publikum platziert und musizieren inmitten der Zuhörenden. Dadurch erleben die Besucher*innen Klänge und Töne aus einer unmittelbaren Nähe. Sie können das Rauschen des Bogens oder das Einatmen der Klarinette hören und deutlicher wahrnehmen.
Das Ziel des Konzerterlebnisses ist Ohren und Sinne zu schärfen, die Stille als „wertvolles“ Zeitfenster wahrzunehmen und zu erleben, wie wichtig Stille für Musik und das gesamte Leben ist.
Im Programm stehen Werke von J. Cage, G. Kurtag, M. Feldman. Im zweiten Teil erklingen Werke der Musiker*innen, die selbst zu Komponist*innen werden.
Partizipation des Publikums
Das Publikum bildet einen wichtigen Teil der Aufführung. Es wird zur Partizipation angeleitet und in das Konzert mit einbezogen. Ausgehend von der grafischen Notation „Paper Music“ von Ben Patterson und von eigenen Konzepten zu den Haiku-Gedichten, erarbeiten die Musiker*innen zusammen mit Publikum vielseitige Klang-Collagen. Als Instrumente dienen ihnen mannigfaltige Arten des Papiers - in verschiedener Dicke und Dichte - sowie Kieselsteine und Alltagsgegenstände, die vor dem Konzert an das Publikum verteilt werden. Angeleitet durch die Musiker*innen entsteht somit ein klangliches Panorama, das Ohren und Sinne für verborgenen Möglichkeiten und Facetten des Geräusches und des Klangs öffnet und gleichzeitig eine Einladung in die Welt der zeitgenössischen Musik darstellt.
Mitwirkende Ensemble Megaphon
- Lenka Zupkova - Violine, künstl.Leitung
- Vlady Bystrov - Klarinette
- Tatjana Prelevic - Klavier
- Andre Bartetzki - Projektionen